Ausbildungserfolge und neue Perspektiven

Am Standort Muttenz durften sich dieses Jahr in der Fachrichtung Chemie alle 33 Kandidatinnen und Kandidaten über einen erfolgreichen Lehrabschluss als Laborant/-in EFZ freuen; 7 von ihnen erreichten den Rang. In der Fachrichtung Biologie bestanden 19 Lernende das Qualifikationsverfahren, 4 davon im Rang. Zudem erlangten 6 Lernende der Fachrichtung Chemie aus den Mitgliedfirmen im Kanton Schaffhausen das eidgenössische Fähigkeitszeugnis. Und von den Lernenden, die die überbetrieblichen Kurse in Bern besucht hatten, schlossen 15 in der Fachrichtung Chemie und 4 in der Fachrichtung Biologie erfolgreich ab.

Totalrevision und Projekt «HKO»

Die neuen Bildungserlasse sind planmässig per 1. Januar 2023 in Kraft getreten. Im Jahr 2022 sind alle erforderlichen Meilensteine für den Start nach neuen Vorgaben per Ausbildungsbeginn 2023 erreicht worden. Im Rahmen der Totalrevision wird die Handlungskompetenzorientierung (HKO) in der Ausbildung umgesetzt; das bringt teilweise einschneidende inhaltliche und methodische Änderungen mit sich. Im gross angelegten Projekt «HKO» arbeiten alle pädagogischen Mitarbeitenden der Berufsfachschule und der Werkschule zusammen, um die Voraussetzungen für den reibungslosen Systemwechsel zu schaffen.

Neue Leitung in der Fachrichtung Chemie

Nach langjähriger Tätigkeit als Leiter der Ausbildung Chemie hat Remo Marantelli im Sommer seinen wohlverdienten Ruhestand angetreten. Mit Benjamin Huber, der fundierte Erfahrung als Ausbilder mitbringt, konnte die Funktion intern neu besetzt und ein nahtloser Übergang gewährleistet werden.

Hohe Zufriedenheit

Im Rahmen einer Kundenbefragung im November in Bern und Neuhausen erklärten sich an beiden Standorten 100 % für voll zufrieden oder eher zufrieden mit dem Dienstleistungspaket. Sehr erfreulich ist auch, dass die Weiterempfehlungsrate über beide Standorte betrachtet bei 88 % liegt.

Biologie in Neuhausen

Aufgrund des konkreten Bedarfs einer Mitgliedfirma kam am Standorttreffen im September mit den Vertreterinnen und Vertretern aller ansässigen Lehrfirmen die Möglichkeit zur Integration von Biologiethemen in die Laborausbildung zur Sprache. aprentas erhielt den Auftrag, ein entsprechendes Modell zu entwickeln, das die gleichzeitige Ausbildung von Laborantinnen und Laboranten der Fachrichtungen Chemie und Biologie ermöglichen soll. Das Modell wurde in der Folge in enger Zusammenarbeit mit der Firma Cilag entwickelt und im Dezember allen ansässigen Lehrfirmen vorgestellt. Mit Lehrbeginn 2023 werden nun im Lehrlabor Neuhausen neu beide Fachrichtungen parallel ausgebildet. Die Lernenden durchlaufen ihre Ausbildung im Lehrlabor mehrheitlich gemeinsam. Diese Massnahme soll auch der zuletzt stark rückläufigen Anzahl Lernender und dem damit verbundenen Anstieg der Ausbildungskosten Einhalt bieten.

Akquise

Die Entwicklung der Anzahl Lernender bleibt eine Herausforderung, insbesondere auch in der Fachrichtung Chemie am Standort Muttenz. Wohl ist der Bedarf an bestens ausgebildeten Laborantinnen und Laboranten vorhanden, was sich aus direkten Anfragen von aussen und aus den zahlreichen offenen Stellen schliessen lässt. Viele Firmen der Branche tun sich jedoch schwer, selbst in den eigenen Fachkräftenachwuchs zu investieren.

Es sind aber auch mehrere Firmen zu nennen, die sich erfreulicherweise für die Ausbildung eigener Fachkräfte interessieren und aprentas gebeten haben, ihnen das Angebot vorzustellen. Mittelfristig wird sich zeigen, ob der Kreis der Mitgliedfirmen dadurch grösser wird. Zudem hat die Schaffung von neuen Lehrstellen bei bestehenden Mitgliedfirmen dem rückläufigen Trend etwas entgegengewirkt. Die Akquise bleibt allerdings klar ein strategischer Schwerpunkt.